Einseitige Berichterstattung und Kriegspropaganda
Rückblick und Ausblick
von Gilles-Emmanuel Jacquet,* GIPRI Genf
(16. Dezember 2022) Es ist allgemein anerkannt, dass die Medien, die Medienfreiheit und der freie Zugang zu Informationen eine entscheidende Rolle bei der Demokratisierung von Gesellschaften (durch die Bildung der öffentlichen Meinung) und der Friedenskonsolidierung spielen.1 Allerdings gab es in der jüngeren Geschichte auch zahlreiche Fälle, in denen die Medien eine kritikwürdige Rolle bei der Berichterstattung über bewaffnete Konflikte oder internationale Krisen spielten, indem sie die Kriegspropaganda bestimmter Kriegsparteien übernahmen oder eine teilweise oder gar einseitige Berichterstattung über bestimmte Ereignisse lieferten, die auf Desinformation hinauslaufen konnte und kann.